Störmthal, den 17.04.2011
an Frau Bürgermeisterin Dr. Lantzsch
übergeben anlässlich des Termins im Rathaus
am 19.04.2011
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Dr. Lantzsch,
das Diakonische Werk beabsichtigt im Lutherstift in Störmthal (Dorfstraße 2) einen “Jugendstrafvollzug in freien Formen” durch einen Verein Prisma e.V. betreiben zu lassen. Dafür ist bereits ein Antrag auf Nutzungsänderung des ehemaligen Pflegeheimes gestellt worden.
Die Bürgerinitiative „PRO Störmthal“ hat Ihnen auf der Gemeinderatssitzung am 21.03.2011 den „Abschlußbericht der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts Chance, Jugendstrafvollzug in freien Formen“ übergeben sowie die dazu an die Bürger von Störmthal verteilten Informationsblätter 1 – 3 zugesandt. Weitere Informationen sind auch auf unserer eigens dafür eingerichteten Homepage www.pro-stoermthal.de abrufbar.
Vor diesem Hintergrund sowie der Tatsache, dass das Projekt „Jugendstrafvollzug in freien Formen“
- nach eigenen Angaben des Vereins Prisma fast 500 mal Interessenten vorgestellt
wurde und bisher keine Nachahmung fand und
- die bisher durch den Träger der Maßnahme ausgewählten, abgelegenen Standorte
am Hainer und Bockwitzer See auf entschiedene Ablehnung der Bevölkerung stieß
stellen sich uns folgende Fragen:
Werden Sie die Nutzungsänderung des Lutherstifts zum Wohnobjekt für die Durchführung des Projektes “ Strafvollzug in freien Formen“ befürworten ?
Welche Gewähr haben die Bürger von Großpösna und insbesondere von Störmthal, dass es bei einer auf ca. drei Jahre befristeten Nutzung bleibt, obwohl eine unbefristete Nutzungsänderung vom Eigentümer beantragt wurde ?
Halten Sie es für vertretbar in einem Wohngebiet fünf bis sieben rechtskräftig verurteilte, kriminelle Jugendliche ohne Bewachung und sonstige Sicherheits-maßnahmen unterzubringen?
Seite 2 des Briefes an Frau Bürgermeisterin Dr. Lantzsch
Wer haftet gegenüber den Opfern möglicher weiterer Verbrechen durch die Insassen des „Jugendstrafvollzugs in freien Formen“ ?
Wie vereinbart sich die Nutzung des Lutherstifts als „Jugendstrafvollzug in freien Formen“ mit der geplanten touristischen Entwicklung von Störmthal ?
Aufgrund der zur Zeit durchgeführten Unterschriftensammlung in Störmthal wissen wir,
dass die Störmthaler sich diese Fragen auch stellen.
Hierzu möchten wir den Standpunkt unserer Bürgermeisterin erfahren und diesen in die Diskussion einbringen.
Deshalb bitten wir um zeitnahe Beantwortung der oben genannten Fragen, um bei den Bürgern von Großpösna und insbesondere von Störmthal die vorhandenen Ängste und Befürchtungen abbauen zu helfen.
In diesem Zusammenhang bitten wir Sie außerdem uns mitzuteilen, wann die Stellungnahme der Gemeinde zur Nutzungsänderung des Lutherstifts im Gemeinderat diskutiert und wann beschlossen werden soll.
Mit freundlichen Grüßen
Die Mitglieder der Bürgerinitiative “PRO Störmthal”